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Paradoxa

22. April – 27. August 2017
Casa Cavazzini

10. Mai – 9. Juni 2017
Universität Udine, Dipartimento Politecnico di Ingegneria e Architettura

China wird der Protagonist bei Paradoxa 2017 sein, einem dreijährigen Projekt, das vor einem Jahr startete, um aktuelle Formen der zeitgenössischen Kunst im Fernen Osten näher zu beleuchten. Das von den Städtischen Museen und der Gemeinde Udine initiierte Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem regionalen Kulturamt ERPaC ausgeführt und steht unter der Schirmherrschaft der Universität Udine. Kurator ist Denis Viva. Die drei chinesischen Künstler Cheng Ran, Xie Nanxing und Chen Wei, die sich schon international einen Namen gemacht haben, werden ihre Werke vom 22. April bis zum 27. August 2017 im Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst “Casa Cavazzini“ sowie an der Universität Udine ausstellen. Die Ausstellung umfasst Gemälde, Fotos und Videokunst zum Thema Dunkelheit.

 

Die Stadt Udine ist seit 19 Jahren Gastgeber des Far East Film Festival, dem größten europäischen Festival asiatischer Filmkunst. Zum Zeitpunkt dieses großen Ereignisses (21.-29. April 2017) findet auch die Vernissage statt.
Die Ausstellung 2017 kündigt sich als ganz besonderes Event an mit einem Gestaltungskonzept, das auf eine ungewöhnliche Atmosphäre mit Hell-Dunkel-Effekten setzt. Kreiert wurden sie von Lichtkünstler Ludovico Bomben aus Pordenone, der dem Besucher anfänglich die räumlichen Bezugspunkte vorenthält - doch nach einigen Minuten Aufenthalt in den Räumen wird dies nicht mehr als Verlust wahrgenommen.

Das Paradoxon als Fundament, gepaart mit innerlicher Widersprüchlickeit und kontraintuitiven Denkweisen: mit Hilfe dieser Grundausstattung widmet sich jede Paradoxa-Ausstellung einem landesspezifischen Kontext und einem bestimmten Thema. Nach der Manipulation der Objekte und des Alltäglichen, die im Fokus der Ausstellung 2016 über Japan stand, wird in der diesjährigen Ausstellung das Thema Dunkelheit in der chinesischen Kunst und Kultur erkundet. Seit jeher war die Dunkelheit als wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil des Wahrnehmbaren in Chinas Geschichte verwurzelt. Sie ist in der Tat eine der klassischen, orientalischen Begrifflichkeiten, die mit den bipolaren Grundsätzen der philosophischen und religiösen Kultur dieses Landes einhergeht.
Faszinierend ist die Verwendung von Licht, einmal schwach, ja fast dämmrig, dann wieder stark und beinahe blendend. Die Dunkelheit, das Alter Ego dazu, wird zu einem ausdrucksstarken, unverzichtbaren Element, das den Künstlern die Möglichkeit bietet, sowohl die Tradition aufrecht zu erhalten als auch einen von Unruhe geprägten Ansatz zu wagen. Letzterer widerspricht der vermeintlich strahlenden Zukunft und dem oft mit der chinesischen Kunst verbundenen Kollektivismus. Aber das ist der gemeinsame Nenner bei den Werken der drei Nachwuchs- und Mid-Career-Künstler dieser Ausstellung.

Xie Nanxing (1970) malt seine Bilder nach komplexen Durchläufen: das Sujet wird gefilmt, auf einen Fernsehschirm übertragen, dann während der Ausstrahlung fotografiert, so dass auch die Lichtreflexe des Umfeldes auf dem Monitor festgehalten werden, und schließlich mit Ölfarbe auf eine riesige Leinwand gemalt. Das so entstandene Bild ist schwer aufzuschlüsseln und offenbart sich dem Betrachter erst, nachdem sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hat.

Auch für Chen Wei (1980), einen der einflußreichsten Nachwuchskünstler der chinesischen Foto-Kunstszene, ist die Entwicklung seiner fotografischen Werke das Ergebnis von zahlreichen aufwändigen Arbeitsschritten. Er fotografiert keine vorgefundenen Situationen, sondern sucht und findet Objekte, Sujets oder Zustände, die sein Interesse wecken und von ihm erst im Studio in Szene gesetzt werden. Dazu schafft er rätselhafte Umgebungen, die alle bis ins Detail und mit höchster Sorgfalt kreiert werden. Das Ergebnis sind zeitlose Fotos mit einer ausgewogenen Mischung von Licht und Schatten, auf denen die Realität ausgeblendet zu sein scheint.

Die Werke des Videokünstlers Cheng Ran (1981) kennzeichnen sich durch einen mysteriösen, manchmal kinematografischen Ansatz gegenüber der Bildfolge. In seinen Werken überlagern sich zahlreiche kulturelle Bezugspunkte, die er vom Film, von der Musik, von der Literatur und Poesie übernimmt oder auch aus Zitaten und Ansprachen berühmter Persönlichkeiten und aus der Kunst des Westens. Diese fremdproduzierten Dinge in sein eigenes Narrativ aufzunehmen und einige davon zu manipulieren oder umzugestalten, ist für Cheng Ran eine Art Trick, um den desorientierten Betrachter wieder zum eigentlichen Werk zurückzuführen. Auch für ihn wird die Wechselfolge von Licht und Schatten ein nicht unbedeutendes Vorgehen, um komplexe Szenen zu konstruieren: z. B. bei Rock Dove (2009), wo ein kleiner Schwarm von Vögeln in einem kalten Neonlicht seine Kreise zieht.

Eine Video-Installation von Cheng Ran ist auch an der Universität Udine zu sehen. Wo? Im zweiten Stock des “Dipartimento Politecnico di Ingegneria e Architettura”, wo bis zum 9. Juni 2017 der Film "In course of the miraculous" (2015) gezeigt wird.

 

FEFF19

Die Ausstellung "Paradoxa" ist eine Initiative der Stadt Udine in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt ERPaC

Regione FVG Villa Manin

 

Schirmherrschaft

univ ud

Technischer Sponsor

Luce Group

Paradoxa Invito2017