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Friaulisches Museum für Volkskunde - Gut zu wissen Trachten aus dem 19. JH. - Aviano Il Cristo pensoso - Bildhauer aus dem Friaul, 18. Jh.Geschnitztes Holz, bemalt und vergoldet, 21x9,9x12,1 cm
Sammlung Ciceri Karnevalsmaske - Tarcento S. Anna, Maria e il Bambino - Anna SelbdrittGeschnitztes Holz, bemalt und vergoldet, 72x60 cm
Sammlung Ciceri Marionetta di Facanapa - Papiermaché, Holz, Stoff und Gips, 63 cm19. Jh.
Sammlung Ciceri

Friaulisches Museum für Volkskunde

Gut zu wissen

Trachten aus dem 19. JH.

Aviano

Il Cristo pensoso

Bildhauer aus dem Friaul, 18. Jh.
Geschnitztes Holz, bemalt und vergoldet, 21x9,9x12,1 cm

Sammlung Ciceri

Karnevalsmaske

Tarcento

S. Anna, Maria e il Bambino

Anna Selbdritt
Geschnitztes Holz, bemalt und vergoldet, 72x60 cm

Sammlung Ciceri

Marionetta di Facanapa

Papiermaché, Holz, Stoff und Gips, 63 cm
19. Jh.

Sammlung Ciceri

Friaulisches Museum für Volkskunde

via Grazzano 1 Udine
Öffnungszeiten, Preise, Kontakte

Das Friaulische Museum für Volkskunde, das seit 2011 im Palazzo Giacomelli im alten Stadtteil Borgo Grazzano untergebracht ist, besitzt eine umfangreiche und vielfältige Sammlung, die vom 18. bis 20. Jh. reicht und die verschiedenen lokalen Kulturtraditionen bezeugt. Der Museumsbestand ist den großzügigen Schenkungen von Gaetano Perusini sowie Luigi und Andreina Ciceri zu verdanken.

Der Rundgang führt durch alle drei Stockwerke des Gebäudes und ist nach Themen gegliedert. Jeder Saal ist mit didaktischen Einrichtungen und multimedialen Installationen ausgestattet. In einigen Säle werden die Exponate nach einem Rotationsschema ausgestellt. Das Museum verfügt auch über Foto- und Dokumentenarchive.


Standort - Palazzo Giacomelli

Das Friaulische Museum für Volkskunde ist im Palazzo Giacomelli untergebracht, einem imposanten Stadtpalais, dessen erster Baukörper im 16. Jh. entstand. Das Gebäude trägt den Namen des letzten Besitzers, Sante Giacomelli, der das Palais im Jahre 1900 erwarb. Im Laufe der Jahrhunderte befand sich das Gebäude im Besitz verschiedener wohlhabender Eigentümer, die es zum Teil erweitert oder baulich verändert haben. Palazzo Giacomelli wurde Ende des 19. Jh. mehrfach umgebaut. So wurde zum Beispiel die Fassade mit falschen roten Backsteinen verkleidet und mit Girlanden, Masken und geometrischen Motiven geschmückt; im Innern erhielt der zentrale Salon eine allegorische Deckenmalerei, die Europa und Afrika darstellt und an die Eröffnung des Suez-Kanals erinnert. Die Dekorationsmalerei wird Giovanni Masutti, einem bekannten Maler jener Zeit und zugleich Leiter der Bauarbeiten, zugeschrieben. Seine Arbeit spiegelt gänzlich den historisierenden Geschmack der Epoche wider.

Erwähnenswert ist das Holzmobiliar in einem Raum des ersten Stocks, das aus der Zeit zwischen dem 19. und 20. Jh. stammt und von Antonio Brusconi, einem der bekanntesten und innovativsten Udineser Tischlermeister jener Zeit angefertigt wurde. Die Einrichtung entspricht dem historisierendem Eklektizismus der Epoche.

Das Museum bietet drei Ausstellungskonzepte: eine permanente Ausstellung, zwei Säle, die einem Rotationsschema folgen, und Räume zur temporären Nutzung oder für Gastausstellungen. Verschiedene Aspekte werden in den Ausstellungen des Museums behandelt, allerdings gibt es einige bereichsübergreifende Themen.


Rundgang

01.RUNDGANG IM ERDGESCHOSS

Das erste Thema dreht sich um das Leben in der Familie und in der Gemeinschaft. Im Mittelpunkt steht der fogolâr, die Feuerstelle, mit all ihren Bedeutungen und Riten, die die einzelnen Abschnitte des Jahres markieren. Vom Begriff des fogolâr, der gleichzusetzen ist mit “Familie”, geht man über zu fogolârs, dem Identitätsmerkmal der Migration und Symbol der friaulischen Gemeinschaft im Ausland. Doch der fogolâr ist in erster Linie ein konkreter Ort, wo sich das Alltagsleben abspielt. Zeit und Raum werden von den Gesten und Geschehnissen an der Feuerstelle bestimmt, die sich in alltäglich gewohnter Weise wiederholen. Der Feiertag unterbricht die tagtäglichen Abläufe und verleiht dem Leben in der Gemeinschaft Rhythmus und Einheit, wobei die Zeit des Einzelnen sich verbindet mit der Zeit in der Gemeinschaft. Den Abschluss des Rundgangs bilden Exponate zum Thema Licht und Beleuchtung sowie Uhren und das Uhrmacherhandwerk im Pesarinatal; zudem gibt es einen Saal mit einer Wechselausstellung zu “Kunst und Handwerk mit dem Feuer” und einen Saal, bei dem die Arbeit des Holzfällers und der Wald im Mittelpunkt stehen.

Abteilung “Rund um die Feuerstelle/ Raum, Riten und Symbole”

Saal 1. - Rund um die Feuerstelle - Erdgeschoss

Saal 1 “Fogolâr – Fogolârs” / Von der Feuerstelle zu den friaulischen Gemeinschaften weltweit

In diesem Saal wird durch zahlreiche Objekte das Thema der patriarchalischen Familie, der Gemeinschaft und der friaulischen Emigration präsentiert. Es beginnt mit den Cramars, den fahrenden Händlern – aus dem deutschen Begriff “Krämer” abgeleitet – die schon im Hochmittelalter ihre Waren jenseits der Alpen und in Venetien anboten, und endet mit der Gründung der ersten friaulischen Kulturinstitute, die unter dem Namen Fogolâr furlan in der ganzen Welt entstanden. Dank dieser Kulturvereine konnte eine ständige Verbindung zur friaulischen Heimat und Kultur aufrecht erhalten werden. Zu diesem Thema gibt es ein Video.

Saal 2 “Kalender” / Feste und Riten im Laufe des Jahres

Licht und Dunkel, der Lauf der Jahreszeiten, die Wechselfolge von Arbeits- und Feiertagen bestimmen den Rhythmus des Kalenders, wie es die Ausstellung in der Mitte des Saales zeigt. Um die Installation herum sind Objekte angeordnet, die im Zusammenhang mit Festen und Riten stehen (Advent, Ostern). Zahlreiche Videos sind dem Karneval und seinen Masken gewidmet. Mit multimedialen Installationen werden Feuerrituale bei traditionellen Bräuchen präsentiert.

Säle 3, 4, 5 “Architektur der Feuerstelle” / Gegenstände und Zubehör

Beim Rundgang in den verschiedenen Sälen werden drei Hauptelemente Friauls vorgestellt: die Feuerstelle als Mittelpunkt - mit ihren Gegenständen und Ritualen -, die Weiterentwicklung der Beleuchtungssysteme und schließlich der Saal mit den Zeitmessgeräten, insbesondere die Uhrenherstellung im Pesarinatal (Wanduhren und Uhren aus dem 18. Jh.).

Saal 6 “Kunst und Handwerk mit dem Feuer” (Wechselausstellung)

Zurzeit läuft die Ausstellung “La fortuna della ciotola da mensa. Dagli scavi di borgo Grazzano alle fabbriche Galvani con riproposte dell’artigianato contemporaneo” (Das Glück mit der Schüssel. Von den Ausgrabungen im Borgo Grazzano bis zur Galvani-Manifaktur und dem zeitgenössischen Handwerk) In Kürze wird die Ausstellung zum Thema Glas “Trasparenze vitree. I vetri della tradizione” (Gläserne Transparenzen. Traditionelle Glasobjekte) eröffnet.

Saal 7 “Arbeit im Wald” (Wechselausstellung)
Arbeitsabläufe, Werkzeug, handwerkliches Können

In diesem Saal dreht sich alles um das Thema traditionelle Arbeit im Wald, wie es in Friaul üblich war. Die Ausstellung präsentiert Werkzeug und Geräte, die einzelnen Arbeitsabläufe (Fällen des Baumes, Holzbringung, Zuschnitt und Verarbeitung, Holzköhlerei), Fotos und einen historischen Film.

Rundgang

02.RUNDGANG IM ERSTEN STOCK

Im ersten Stock stehen “Seele und Körper” im Mittelpunkt, wobei ein Teil der Ausstellung sich dem Thema Heiligtümer widmet, und ein anderer Teil die Geschichte der Bruderschaften, der sogenannten Confraternite näher beleuchtet. Mit Körper und Geist verbunden ist auch der Inhalt der Abteilung, die der Medizin gewidmet ist. Zwei weitere wesentliche Aspekte vervollständigen das Leben in der Gemeinschaft: die Musik und das Spiel. Die Abteilung, wo Wechselausstellungen stattfinden, ist dem Thema “Die Wiege. Symbol des Lebens” gewidmet. Im ersten Stock finden wir außerdem einen großen Salon, den kleinen Saal “Ciceri” und den Saal “Borgo Grazzano”.

Abteilung “Spuren der Heiligkeit/ Formen und Zeichen religiöser Demut”
Saal 10 “Votivgaben”
Von Gottes Gnaden: gemalte Exvotos, Objekte als Votivgaben, Karte der Votivstätten

Ausgestellt werden friaulische Exvoto-Gemälde und wertvolle gegenständliche Votivgaben, darunter zahlreiche Schiffsmodelle, die aus der Kirche Beata Vergine delle Grazie in Sabbionera bei Latisana stammen. Zu sehen ist außerdem eine Karte mit allen Votivstätten Friauls.

Säle 11-12 “Hagiographie”
Die Darstellung der Heiligen

Die Verehrung der Heiligen stand immer im Mittelpunkt des Volksglaubens. Ihnen wandte man sich zu, wenn man um Schutz ansuchte, wie es die zahlreichen Bilder und Gemälde belegen. Neben Statuen und Gemälden, die zwischen dem 18. und 19. Jh. entstanden, sind auch Reliquiare zu sehen, die oft an auserwählten Orten aufbewahrt und für so wundertätig gehalten wurden, wie die darin enthaltenen Reliquien.

Saal 13 “Zeichen der Heiligkeit”
Der Raum, die Gegenstände, die Gesten. Von der Landschaft zum alltäglichen Leben

Der Saal ist den sichtbaren Zeichen der Heiligkeit gewidmet. Ausgestellt sind Wandmalereien und Steinskulpturen, Hausaltäre, Weihwasserbecken und Gebrauchsgegenstände, die mit religiösen Monogrammen verziert sind. Auch Remondini-Drucke und persönliche Devotionalien sind zu sehen.

Saal 14 “Udineser Bruderschaften”
Nicht-religiöse Organisationen und religiöses Leben

Der Saal präsentiert die Fortsetzung von Heiligkeit und Alltagsleben. Das Thema der Bruderschaften, der sogenannten Confraternite, wird näher beleuchtet. Es handelte sich um Gemeinschaften von Laien, die wohltätigen und frommen Zwecken dienten. Liturgische Gegenstände, Prozessionsfahnen und Objekte beschreiben das Leben und die Aufgaben dieser Bünde.

Abteilung “Gesundheit und Krankheit / Medizin, Kräuter und Magie”
Saal 15 “Gesundheit und Krankheiten im 19. Jh.”
Chirurgische Instrumente, Pharmazie, Pflanzenheilkunde, Volksmedizin

Der Saal zeigt verschiedene Aspekte zum Thema Gesundheit und Krankheiten. Es beginnt mit der Ethnomedizin, den volkstümlichen Heilmitteln und -methoden, der religiös-magischen Behandlungsweise und geht weiter mit den Arzneien, die aus Heilkräutern und Gewürzen gewonnen werden. Eine Reihe unterschiedlicher Geräte und Materialien beschreibt die vielen Möglichkeiten dieser komplexen Thematik. Es wird auch von einem karnischen Arzt berichtet, einem gewissen Gio Pietro Pitt, der am 14. Januar 1777 an der Universität zu Padua die Doktorwürde erlangte und dessen chirurgische Instrumente hier ausgestellt sind.

Abteilung “Traditionelle Musik” / Tanz, Gesang und Lärm

Saal 16. - Musik - im ersten Stock

Saal 16 “Traditionelle Musik”
Tanz, Gesang, Chor- und Tanzmusik, Wohlklang und Lärm, Video

Es gibt im Laufe des Jahres, zu verschiedenen Zeiten, zahlreiche Anlässe des täglichen Lebens, die von Musik begleitet sind – aber auch von Gesang und Tanz. Die Exponate dokumentieren die Frühgeschichte der Musik mit einem Psalterium – der Urform der Zither – und einem Spinett (1563) von Domenico Pesaro, weiterhin sehen wir rituelle Musikinstrumente (Ratschen, Knarren, Trillerpfeifen), Instrumente für Chor- und Tanzmusik (Bunkula und Ziehharmonika) und für Straßenmusikanten (selbstspielendes Pianola mit Musikpartituren). Multimedia-Installationen vervollständigen die Ausstellung.

Abteilung “Vergnügen” / Spiel und Spaß

Saal 18. - Spiel und Spass - im ersten Stock

Saal 18 “Vergnügen”
Wettbewerbe und Veranstaltungen, Marionetten- und Puppentheater, Straßenmusikanten Traditionelle Spiele, Ethno-Alphabet der Spiele

Volkskundlich betrachtet sind Festtage die Augenblicke, an denen man sich dem Vergnügen hingibt. In Udine gab es Jahrmärkte und Wettbewerbe (z. B. die Ritterspiele der Quintana mit dem “Moro”), aber auch Marionetten- und Puppenaufführungen. Ausgestellt sind traditionsreiche Spiele für Erwachsene und Kinder sowie eine Anzahl von Velozipeden (Vorgänger der Fahrräder) aus dem 19. Jh.

Video-Saal

Das Video präsentiert eine allgemeine Einführung zum Museum.

Saal Stucchi / Holzskulpturen der Sammlung Ciceri

Der Rundgang im ersten Stock führt dann in den Saal Stucchi (Saal 19), wo Holzskulpturen aus der Zeit zwischen dem 14. und 18. Jh. ausgestellt sind, die die Kultur des Ostalpenraums und die religiöse Demut der Bevölkerung widerspiegeln.
Ein Video-Terminal bietet umfangreiches Infomaterial sowie Filme des Museums, Archivmaterial und weitere Quellen.

Saal Borgo Grazzano

Der Saal Borgo Grazzano (Saal 20) auf der Beletage des Palazzo ist mit historischen Fotos aus jener Zeit und einem Video ausgestattet, das die Geschichte des historischen Stadtteils Borgo Grazzano erzählt. Besondere Erwähnung findet der Kanal, der einst an dieser Straße entlangführte.
Im Saal ist auch der Tresen der Pfandleihe ausgestellt, der ursprünglich für das Pfandhaus in Cividale angefertigt wurde. Das Möbelstück mit delikater Polychromie und Phantasiedekorationen nach Vorgaben des Rokoko spiegelt die Tradition des 18. Jh. in Gänze wider.

Rundgang

03.RUNDGANG IM ZWEITEN STOCK

Der zweite Stock ist der Kleidung gewidmet, zu sehen sind sowohl handwerkliche Herstellungsmethoden als auch Beispiele von Kleidungsstücken und den entsprechenden Anlässen.

Abteilung “Von der Faser zum Gewand / Herstellungstechnik und Kleidung”

Saal 21,22 und 23 - Von der Faser zum Gewand  - im zweiten Stock

Säle 21, 22, 23 “Spinnen und Weben”/ Material, Handwerkskunst und Textilien
Die Fasern, das Spinnen, das Weben, die Textilien. Video “Spinnen, Weben, Färben und Stoffdruck”

Die Präsentation beginnt mit der Beschreibung von Pflanzen- und Tierfasern, wird fortgesetzt mit deren Verarbeitung, d. h. mit dem Kämmen, dem Spinnen, der Bildung von Garnsträngen und Knäueln, dem Färben, Weben und Bedrucken sowie Verzieren des fertigen Stoffs. Eine umfangreiche Sammlung von Geräten und Werkzeugen beschreibt die einzelnen Vorgänge und Verarbeitungsschritte. Erwähnenswert sind die Handbücher der karnischen Weber mit Angaben zu den Webtechniken. Das ausgestellte Material beschreibt Geräte, Arbeitsabläufe und Textilien (Stoffe, Spitzen, Altar- und Tischdecken mit geometrischen Mustern, Kirchenstoffe).

Auch Videomaterial ist hier vorhanden.

Saal 24 “Traditionelle friaulische Kleidung”
Formen, Zeichen, Bedeutung und Evolution der Kleidung

Saal 24 - Traditionelle friaulische Kleidung - im zweiten Stock

Der Rundgang schließt ab mit der Beschreibung der ästhetischen, praktischen und symbolischen Funktion jedes traditionellen friaulischen Kleidungsstücks. Die Kleider werden in Wechselfolge ausgestellt; die einzelnen Vitrinen und Theken zeigen verschiedene Kleidungsstücke vom späten 18. bis frühen 20. Jh. Die Kleidung der Frau steht dabei im Mittelpunkt: dem Gewand wird starke Symbolkraft zugesprochen, die Anfertigung der Aussteuer erfordert viel Geduld, die Bewahrung der Tradition sowie die Weitergabe der Techniken ist Aufgabe der Frau, ebenso der Kleiderwechsel und die Erneuerung der Kleidung. Neben den Kleidern ist auch zahlreiches Zubehör (Tücher, Schürzen, Strümpfe und Schuhe) sowie Zierrat (darunter auch Schmuckstücke) zu sehen, aber auch Gemälde und Fotos zur besseren Veranschaulichung. Die Ausstellung wird durch ein Video vervollständigt.